Leichtigkeit und Stabilität im Yoga. Patanjali beschreibt in seinem Yoga-Sutra, seinem Leitfaden für Yoga, keine körperlichen Haltungen also keine Asanas. Er beschreibt einen Weg zu einem glücklichen Leben. Dabei geht es meistens um Verhaltensweisen. Nur in einem Vers erklört er, wie sich jede Yogahaltung anfühlen sollte. „Sthiram sukham asanam“ – eine Yogahaltung sollte stabil und leicht zugleich sein. Dies klingt erstmal sehr konträr und wenn Du schon einmal in einer Yogahaltung wie dem Baum warst, hast Du dieses Gefühl von Stabilität eventuell vermisst oder im nach ein paar Atemzügen im Brett die Leichtigkeit herbeigewünscht.
Dennoch ist es das Ziel, die Balance zwischen diese beiden Eigenschaften herzustellen. Stabilität (sthiram) bedeutet, dass Du in Deiner Yogapraxis fest verwurzelt und geerdet bist, während Leichtigkeit (sukham) die Freiheit und Flexibilität betont, die Du in jeder Haltung erleben kannst. Diese beiden Aspekte sind nicht nur wichtig für die körperliche Praxis, sondern auch für den mentalen und emotionalen Zustand. Du solltest in der Lage sein, in einer Haltung zu verweilen, ohne übermäßige Anstrengung oder Stress zu empfinden. Eine stabile Haltung ermöglicht es Dir, Dich auf Deine Atmung und Deine innere Erfahrung zu konzentrieren. Es ist wichtig, dass sich Deine Asana angenehm anfühlt.
Im Yoga steht Leichtigkeit oft für ein Gefühl von Freiheit, Flexibilität und das Loslassen von Anspannung. Stabilität hingegen bezieht sich auf die Erdung, Balance und die Fähigkeit, in schwierigen Momenten standhaft zu bleiben. Um diese beiden Eigenschaften in einer Yogahaltung zu integrieren, ist es wichtig, Deine Körperwahrnehmung und Deine Atmung bewusst zu steuern.
Übertragung auf das tägliche Leben
Wenn Du im Yoga die Balance zwischen Leichtigkeit und Stabilität findest, kannst Du diese Fähigkeiten auch in Deinen Alltag übertragen. Die Stabilität, die Du in der Baumhaltung spürst, hilft Dir in stressigen Situationen ruhig und gefasst zu bleiben. Gleichzeitig fördert die Leichtigkeit das Loslassen von überflüssigem Druck und Stress. Patanjali geht es darum, den Geist zu beruhigen und Klarheit zu finden. Durch die Praxis von Yoga lernst Du, Deine Gedanken zu steuern und eine innere Balance zu finden, die sich auf alle Lebensbereiche auswirkt. Wenn Du beispielsweise in einer herausfordernden Situation bist, lernst Du durch die eigene Stabilität besser mit Stress umgehen und eine leichtere Perspektive einnehmen.
Sei während Deiner Praxis achtsam. Konzentriere Dich auf die Empfindungen in Deinem Körper und finde den Punkt, an dem Du Stabilität und Leichtigkeit gleichzeitig spüren kannst. Frage Dich: Fühlt sich diese Haltung stabil und angenehm an?
sthiram Stabilität hilft Dir, in stressigen Zeiten geerdet zu bleiben, Dich nicht von äußeren Umständen überwältigen zu lassen und in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben.
sukham Leichtigkeit ermöglicht es Dir, den Druck des Alltags loszulassen. Du erkennst, dass es in Ordnung ist, nicht perfekt zu sein und dass Freude und Gelassenheit auch in herausfordernden Zeiten bestehen können.