„Ich bin nicht flexibel, ich kann kein Yoga“ – warum genau das ein Grund ist, damit anzufangen. Viele Menschen sagen: „Ich würde ja gern Yoga machen, aber ich bin nicht flexibel genug.“ Vielleicht hast du diesen Satz selbst schon einmal gesagt oder gedacht. Und ja – mir ging es genauso. Als ich mit Yoga begonnen habe, war mein Bewegungsspielraum sehr begrenzt. Die Vorbeuge war kaum eine Vorbeuge, der herabschauende Hund fühlte sich wie ein enormer Kraftakt an und das Dreieck brachte mich fast zum Verweifeln. Trotzdem bemerkte ich, dass sich von mal zu Mal etwas veränderte. Es war nämlich genau anders herum als ich dachte: ich musste nicht gelenkig sein, um Yoga zu praktizieren sondern die Yogapraxis machte mich gelenkig. Heute weiß ich: die Yoga-Matte ist der Ort, an dem Flexibilität entsteht – nicht die Voraussetzung dafür.
Yoga ist keine Leistung, sondern ein Prozess. In unserer leistungsorientierten Welt glauben wir oft, wir müssten „gut“ in etwas sein, bevor wir es tun dürfen. Yoga lehrt uns, dass es um etwas ganz anderes geht als Leistung zu bringen. Yoga kennt nur das, was gerade da ist. Und das ist gut und auch genug. Flexibilität ist kein Ziel, sondern ein Nebenprodukt. Sie entwickelt sich mit der Zeit, durch regelmäßiges Üben, durch Geduld – und durch die Entscheidung, es einfach zu tun, ohne darüber nachzudenken, ob es besonders gut klappt oder schön aussieht.
Dein Körper darf so sein, wie er ist. Wir alle bringen andere Voraussetzungen mit: manche sind von Natur aus beweglich, andere nicht. Aber Yoga ist keine Show auf Instagram – es ist eine persönliche Erfahrung. Es geht um Verbindung zum eigenen Körper, zur Atmung, zu sich selbst. Ganz egal, wie tief du in eine Dehnung kommst oder ob deine Fersen den Boden berühren.
Der wichtigste Schritt: anfangen. Wenn Du denkst, Du bist nicht flexibel genug für Yoga, dann sage ich Dir: Genau deshalb solltest Du Yoga machen. Die ersten Schritte mögen sich wackelig anfühlen, ungewohnt, vielleicht auch frustrierend. Aber sie sind der Anfang von etwas Wundervollem – mehr Beweglichkeit, mehr Körpergefühl, größeres Freiheitsgefühl, mehr innere Ruhe.
Ich habe es selbst erlebt: Mein Körper hat sich verändert, nicht nur äußerlich, sondern vor allem im Inneren. Und das ist ein Geschenk, das ich jedem Menschen wünsche.
Also: Roll die Matte aus. Komm, wie Du bist. Und sei neugierig, was passiert.